Heute befassen wir uns mit einem Thema, das eigentlich für jeden Selbstständigen wichtig ist: Wie kann ich günstig, aber effektiv Werbung für mein Business machen – und wo platziere ich diese sinnvollerweise? Die Idee, auf YouTube Werbung schalten zu wollen, liegt da quasi auf der Hand. Warum das so ist und wie du deine Werbung auf YouTube schalten kannst, das erfährst du im Folgenden.
Werbung auf YouTube – schon gesehen?
Klar, da kommt keiner vorbei: Du schaust gerade einen Film oder eine Sendung auf der Plattform – und wirst von einer Werbung genervt. Sehnsüchtig wartest du, dass der Werbeclip endlich vorbei ist. Doch, um was geht es in der Anzeige eigentlich? Zwangsläufig nimmst Du Informationen auf, wenn dir mindestens 30 Sekunden lang ein Problem und die passende Lösung dazu geschildert wird. Was meinst du: Wie viele Nutzer lassen sich auf diese Weise erreichen? Mit Sicherheit mehr als mit konventionellen Werbeanzeigen! Doch, ganz so einfach ist es mit der Werbung auf YouTube nicht. Genau deswegen werden wir uns zunächst mit den Grundlagen befassen – und dann ans Eingemachte gehen!
Warum lohnt sich Werbung auf YouTube?
Rund 2 Milliarden Nutzer weltweit verzeichnet die Google-Tochter YouTube monatlich – welch ein Potenzial! Die User tummeln sich aus den unterschiedlichsten Gründen hier, schließlich lassen sich doch über die Plattform nicht nur Informationen beschaffen und verpasste TV-Sendungen konsumieren, sondern zahllose Filme zu den unterschiedlichsten Themen. Dazu zählen auch Testimonials und Tutorials, mit denen Unternehmen ihre Produkte bewerben. YouTube ist also längst zu einer Produktsuchmaschine – und damit zu einer Größe avanciert, die die Wirtschaft in puncto Werbung nicht mehr vernachlässigen kann. Denn noch ein Punkt ist nicht zu vernachlässigen: Videos zählen zu den erfolgreichsten Formaten, in denen du deinen Content präsentieren kannst. Und doch gibt es einige weitere Möglichkeiten, wie du die enorme Reichweite von YouTube für dich nutzen kannst – und das auch mit einem überschaubaren Budget.
Auf YouTube Werbung schalten: Das ist dazu notwendig
Zunächst sind einige Voraussetzungen zu erfüllen, bevor du deine YouTube Werbung platzieren kannst:
Dein YouTube-Account
Natürlich brauchst du einen eigenen Account auf der Plattform – und den solltest du in schöner Regelmäßigkeit mit Content füllen, der qualitativ hochwertig ist. rufe dazu einfach die YouTube Startseite auf, klicke rechts oben auf Anmelden und folge dem Prozess.
Dein Google Ads-Account
Um Werbung auf YouTube platzieren und abrechnen zu können, benötigst du einen Account bei Google Ads. Das Spannende: Google Ads ist konsequent auf Werbung ausgerichtet. Hier werden dir interessante Statistiken und aufschlussreiche Auswertungen zu den Klickraten für deine Werbung auf YouTube geliefert. Du kannst also auf einer soliden Datenbasis agieren und bei Bedarf deine Werbung sukzessive besser auf die jeweilige Zielgruppe zuschneiden.
YouTube Werbung buchen – zielgerichtet und unkompliziert
Auch dieser Prozess ist relativ übersichtlich: Willst du Werbung auf YouTube schalten, dauert das nur einige Minuten. Sinnvoll ist es jedoch, wenn du dir die verschiedenen Möglichkeiten, die dir YouTube bietet, genauer anschaust. Deine Kampagne, also die Abfolge bestimmter Anzeigen und Videos, lässt sich individuelle gestalten. Du kannst also spezifische Einstellungen bezüglich
- deiner Zielgruppe,
- der Art deine Werbung und
- des Targeting
wählen. Beispiel: Du wendest dich mit deinem Business schwerpunktmäßig an junge Frauen in und um Berlin, die sich für Kosmetik interessieren – warum sollten deine Anzeigen oder Videos dann Männern im Rentenaltern präsentiert werden? Genau, macht keinen Sinn. Also gibst du auf YouTube Alter und Geschlecht, aber auch Interessen und Standort deiner Zielgruppe vor. Das Resultat: Deine Werbung auf YouTube wird erfolgreicher!
YouTube: Welches Werbeformat darf es sein?
Auch zu dieser Frage solltest du dir zunächst Gedanken machen. Um es vorweg zu nehmen: Es ist nicht nur eine Antwort richtig, ich denke, die Mischung macht es. Aber, der Reihe nach: Auf YouTube kannst du unterschiedliche Formate wählen, um deine Werbung zu schalten:
1. Nicht überspringbare Videos
Als YouTube-Nutzer bist du vielleicht genervt von diesen Einblendungen, die im Vollbildmodus auf allen Geräten funktionieren und sich eben nicht überspringen lassen, doch für deine Werbeanzeigen ist das Format perfekt: Diese Videoanzeigen sind meist auf maximal 20 Sekunden ausgelegt, was dir einigen Gestaltungsspielraum eröffnet. Natürlich musst du damit rechnen, dass frustrierte Nutzer die YouTube-Videos abschalten. Deswegen solltest du besonders kreativ sein und deine Zielgruppe unterhalten! So erregst du die gewünschte Aufmerksamkeit – und darauf kommt es ja schließlich an.
2. TrueView-Videoanzeigen
Diese Videos lassen sich überspringen – auch das kennst du sicher als Nutzer von YouTube: Die Videoanzeigen werden vor oder nach dem eigentlichen Video – oder auch mittendrin eingeblendet, nach fünf Sekunden kommt das Angebot, die Werbung zu überspringen. Trotzdem sind diese Videoanzeigen ausgesprochen effektiv: Einerseits funktionieren sie sowohl auf Computern, Laptops und Mobilgeräten als auch auf den Fernseher oder Spielekonsolen. Andererseits muss der Nutzer aktiv werden, nimmt also die Werbeanzeigen bewusst wahr – und fühlt sich relativ wenig belästigt.
3. Bumper
Mit bis zu sechs Sekunden sind diese nicht überspringbaren Videoanzeigen zwar kurz, werden aber vor oder auch im Video eingeblendet. Eine alternative Bezeichnung für Bumper ist Mid-Roll – und der Grund ist ganz einfach: Willst du dein Video weitersehen, musst du diese Form der Werbung in Kauf nehmen – im Prinzip handelt es sich um vergleichsweise kurze, aber eben nicht überspringbare Anzeigen. Problematisch könnte es werden, wenn diese Anzeigenformate so kombiniert werden, dass der Zuschauer trotzdem wegschaltet – das ist aber kaum beeinflussbar.
4. Displayanzeigen
Diese Anzeigenformate sind nicht störend und erfüllen trotzdem ihren Zweck: Die Displayanzeigen werden oben rechts – und damit außerhalb des konsumierten Videos eingeblendet. Mit einer Größe von 300 x 60 bzw. 300 x 250 Pixel und dieser Platzierung können diese Anzeigen in erster Linie auf dem Computer oder Laptops präsentiert werden, was den Kreis der Nutzer wiederum etwas einschränkt.
5. Overlay
Mit Sicherheit hast du auch diese Werbeanzeigen schon zur Kenntnis genommen, wenn sie im unteren Bereich des Videos eingeblendet werden. Overlay-Ads können verschiedene Größen haben, YouTube bietet einerseits 468 x 60 und andererseits 728 x 90 Pixel an. Hier kannst du mit einem Banner – auch einem animierten Banner – oder Textzügen arbeiten. Da Zuschauer diese Anzeigen per Mausklick schließen können, empfinden sie diese vielleicht als störend, nehmen aber die Inhalte durchaus wahr.
6. Infokarten
Sie sind nur für fünf Sekunden zu sehen – und zwar rechts oben im Video, fordern aber direkt zur Handlung auf: Sobald Nutzer diese Infoarten anklicken, erhalten sie zusätzliche Informationen zum Video – entfernen lassen sich diese in verschiedenen Größen zu gestaltende Anzeigen jedoch nicht. Damit kannst du sowohl Computer und Laptops als auch alle anderen mobilen Endgeräte auf eine dezente Art und Weise erreichen. Vor allem aber kannst du dem Nutzer einen Mehrwert bieten, was diese Form der Werbung so spannend macht.
Stichwort Mehrwert: Deine Zielgruppe erwartet nicht weniger von dir!
Willst du eine effektive Werbung kreieren, solltest du dir einiges einfallen lassen: Die reine Präsentation deiner Produkte oder Dienstleistungen reicht längst nicht mehr aus, um neue Kunden zu akquirieren. Was also treibt deine Zielgruppe um? Welches Problem kannst du mit deinem Angebot lösen? Und wie kommen deine potenziellen Kunden an dein Angebot? All diese Fragen beantwortest du aus der Sicht deines idealen Käufers – und leitest daraus den relevanten Content für deine Videoanzeigen ab. Letztendlich geht es doch darum, dass du dich als Problemlöser interessant machst – einerseits bei Kunden, die sich vielleicht bereits etwas auskennen, andererseits bei vollkommenen Neulingen. Du kannst deinen Content also durchaus differenzieren.
Auf eines darfst du jedoch keinesfalls verzichten: auf Professionalität! Humor darf sein, Emotionen solltest du unbedingt ansprechen und auch Spannung aufbauen – aber alles in einer professionellen Art und Weise. Bau auch Call-to-Actions in deine Videoanzeigen ein, schließlich soll dein Engagement auf YouTube ja eine Reaktion hervorrufen – und die genannten Ads lassen sich dazu hervorragend nutzen.
Die Kosten für YouTube Werbung: Du hast es selbst in der Hand!
Angesichts der verschiedenen Anzeigenformate variieren auch auf YouTube die Preise in Abhängigkeit
- vom Format der Anzeigen,
- dessen Anzeigedauer,
- der Laufzeit der Kampagne sowie
- dem Zeitpunkt der Ausstrahlung.
Natürlich sollte dein Budget die Hauptrolle bei deinen Entscheidungen spielen. Doch ein Vorteil im Vergleich zur konventionellen Werbung ist dir gewiss: Dir entstehen nur dann Kosten, wenn Nutzer deine Anzeigen tatsächlich anklicken, ansehen oder zur Interaktion nutzen! Diese Tatsache ist nicht zu unterschätzen.
YouTube-Werbung schalten: Schritt für Schritt erklärt!
Es mag zunächst alles kompliziert klingen: überspringbare Anzeigen und nicht überspringbare, Kampagne erstellen und unterschiedliche Anzeigenformate kombinieren, User ansprechen und zur Handlung auffordern – keine Sorge, nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Fokussieren wir uns auf die wichtigsten Schritte, die vor dir liegen, um Werbung als Video, Banner oder Infokarte auf YouTube zu schalten:
Schritt 1: Werbekampagne festlegen und benennen
Du öffnest deinen Account bei Google Ads und sorgst dafür, dass dieser mit deinem YouTube Kanal verbunden ist. Nun kannst du einen Kampagnentyp auswählen und benennen, sodass dir die Zuordnung leichtfällt. Schon hier legst du den Grundstein dafür, dass du deine Anzeigen auch künftig gut managen kannst.
Schritt 2: Budget definieren
Überlege nun, wie hoch dein Budget für die Werbung ausfallen soll – entweder Gesamt oder pro Tag. Wichtig: Die Klickpreise lassen sich erst später festlegen! Als Anfänger empfehle ich dir, zunächst ein Gesamtbudget zu definieren, das du nach Belieben auf die verschiedenen Kampagnen aufteilen kannst. Hast du einmal die notwendigen Erfahrungen gesammelt und den Überblick dazu, welche Kosten du für die verschiedenen Anzeigenformate ausgeben willst, reicht ein Tagesbudget aus.
Schritt 3: Details festlegen
Lege nun weitere wichtige Details für deine YouTube Werbung fest:
- Start und Ende – du kannst zwischen automatisch und benutzerdefiniert wählen.
- Werbenetzwerk – du hast die Wahl zwischen YouTube-Suchergebnissen, YouTube-Videos und Google-Display-Netzwerk. Mit deiner Auswahl legst du fest, über welche Kanäle User deine Anzeigen präsentiert bekommen.
- Sprache – wähle die für deine User relevante Sprache unter dem Punkt Einstellungen und Land aus, Mehrfachnennungen sind durchaus möglich.
- Gebotsstrategie – entweder legst du für Cost per View (CPV) einen Höchstbetrag fest, den du für EINEN Klick auf deine Anzeige bezahlen würdest, oder eben für 1.000 Impressionen. Dann wählst du Cost per Mile (CPM). Als Anfänger solltest du CPV wählen, um zunächst ein Gefühl für deine Werbung auf YouTube zu erhalten.
- Geräte – wie unterschiedlich sich die jeweiligen Geräte zur Präsentation deiner Werbeanzeigen eignen, hatte ich bereits angerissen. Deswegen solltest du auch diesen Punkt gut überdenken, denn nicht jede Anzeige wird auf allen Geräten optimal angezeigt – und du willst deine Zielgruppe erreichen!
Schritt 4: Reichweite und Zielgruppe definieren
Die schönsten Werbeanzeigen auf YouTube nützen dir nichts, wenn sie dem falschen User eingeblendet werden: Wähle also – wie bereits beschrieben – nicht nur die relevanten Merkmale deiner idealen Kundinnen und Kunden anhand der vorgegebenen Kriterien wie Alter, Geschlecht, Einkommen, Wohnort usw. aus, sondern auch die optimale Reichweite, die du bedienen kannst. Was nützt dir eine Anfrage aus Husum, wenn du dein Angebot nur im süddeutschen Raum realisieren kannst?
Schritt 5: Los geht’s!
Ob du auf YouTube ein verwendbares Video findest und für dich nutzt oder ein eigenes erstellst, ist zunächst irrelevant: Du kannst es jetzt hochladen und
- einen Anzeigentitel und -namen vergeben,
- das geeignete Werbeformat auswählen und
- ein Thumbnail, also das erste vom User zu sehenden Bild, festlegen.
Fertig ist deine Kampagne! Doch damit hört die Arbeit nicht auf, denn nun heißt es: Kontrollieren, analysieren, nachjustieren!
Fazit: kostengünstig YouTube-Werbung aufsetzen und schalten
Ob Video oder Anzeigen – du solltest kreativ sein, um per YouTube deine Zielgruppe erreichen und begeistern zu können. Content ist der Dreh- und Angelpunkt, aber eben auch die Umsetzung. Das eigentliche Schalten der YouTube-Werbung ist wirklich nicht kompliziert, ich denke, das konnte ich dir vermitteln. Vor allem kannst du deine Kosten für die Anzeigen gut im Blick behalten: Einerseits musst du nur bezahlen, sofern ein User überhaupt anklickt, andererseits kannst du dein Budget selbst festlegen. Wäge die Vor- und Nachteile der einzelnen Anzeigenformate gründlich ab, um für die Anzeige im Verhältnis zum Preis die größten Effekte zu generieren. Dabei helfen dir die Analysetools von Google Ads, die du unbedingt im Blick behalten solltest! Viel Erfolg!